BER Grundsteinlegung

Am 16. Juni dieses Jahres wurde im Berliner Bezirk Mitte der Grundstein für unseres Projekt BER gelegt. Diese Wohnhäuser entstanden in enger Zusammenarbeit mit Studio MARS Berlin im Bereich des ehemaligen Mauerstreifens.

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Baubeginn GEM

In den Gebauer Höfen beginnt der Bau unseres Bürogebäudes GEM. Für die Bauarbeiten, die einen weiteren Neubau direkt am Spreeufer sowie den Wiederaufbau des von uns geplanten Dachgeschosses F20 umfassen, wird Spreeseitig eine Baustraße erstellt.

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Baunetzwoche #565

Wie wohnen Familien heute? Und wie haben Sie früher gewohnt? Während die Familienmodelle, besonders in den letzten Jahrzehnten, einen großen Wandel vollzogen haben, hat sich die Art, wie Familien heute mehrheitlich wohnen, nur bedingt verändert.
Familie wird heute sowohl noch in der Kleinfamilie gelebt, aber auch in der Patchwork-Familie, von alleinerziehenden Eltern mit Kindern, von Regenbogenfamilien und in offeneren Familienstrukturen (mit Freunden etc.). Teilweise haben diese Familienmodelle ganz offensichtliche Auswirkungen auf das familiäre Wohnen, etwa wenn sich getrennte Eltern für das „Nestmodell“ entscheiden und die Kinder dauerhaft in einem Haus oder einer Wohnung mit abwechselnd dem einen oder anderen El¬ternteil leben.
Aber auch durch geänderte Vorstellungen vom gemeinsamen Familienleben, etwa Schlafge-wohnheiten in der Familie oder die immer stärker ausgeprägte Verbindung zwischen Arbeiten und Wohnen wirken sich darauf aus, wie ein Familienheim heute aussehen müsste. Damit beschäftigt sich die Baunetzwoche zum „Familienzimmer“ und zeigt an Konzepten und Referenzen alternative Formen des gemeinschaftlichen Zusammenwohnens auf.

Familienzimmer / Baunetzwoche#565 von Lisa Kristin Kadel & Kristina Herresthal
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Interviewreihe mit Nikolaus Kuhnert

In: 50 Jahre ARCH+: Projekt und Utopie. Nikolaus Kuhnert, Herausgeber sowie leitender Redakteur der Zeitschrift für theorieorientierte Architektur Arch+ im Gespräch mit Stephan Becker, Kristina Herresthal und Anh-Linh Ngo


Das Gespräch in der ARCH+ 229 Am Ende: Architektur / 50 Jahre ARCH+: Projekt und Utopie (Juli 2017) ist Teil eines Oral History-Projekts, das wir, Stephan Becker, Kristina Herresthal & Anh Linh Ngo mit Nikolaus Kuhnert entwickelt haben. Vorangegangen waren Gespräche über Architektur & Politik, über Kindheit, Jugend und Studienjahre von Nikolaus Kuhnert, die als Videos hier verfügbar sind. Auszug:

Die 1980er-Jahre: Von Ökologie zur Pattern Language

Kristina Herresthal: In den 1980er-Jahren – eigentlich recht spät – wurde Ökologie ein wichtiges Thema für die ARCH+. Das Thema war anfänglich zudem politisch mit den Grünen verbunden.

NK: Es war ein weiterer Versuch von uns, das einzulösen, was Marc Fester im Editorial „Tendenzwende“ in ARCH+ 27 gefordert hatte, dass die ARCH+ nicht nur eine linke Zeitschrift für linke Intellektuelle sein darf. Die Ökopaxbewegung gewann damals durch die Anti-Atomkraft-Initiativen an Bedeutung. Wir versuchten die Themen der Grünen, die sich ab 1980 als Partei organisierten, aufzugreifen. Auch wenn es schon früher vereinzelt Beiträge zum Thema Ökologie gab, haben wir erst 1980 mit ARCH+ 51/52 das erste Themenheft dazu veröffentlicht, darauf folgte ARCH+ 62 Öko-Logisch Planen und Bauen (II). Letztere Ausgabe war auch ein Versuch, die ARCH+ durch Kooperation mit dem Bund für Architektur & Baubiologie in diesem Bereich zu fundieren. Es gab auch Überlegungen, die ARCH+ zu seinem Trägerorgan zu machen. Wir versuchten darüber hinaus, die Rolle der Kommune, dem damaligen Leitorgan der Grünen, in spezifischer Art und Weise auszufüllen.

KH: Ihr habt das Thema aber auch anders interpretiert und durchaus distanziert-kritisch betrachtet.

NK: Angefangen mit ARCH+ 80 Lust auf Lehm haben wir das Thema Ökologie, heute würde man Nachhaltigkeit sagen, mit dem Thema Selbstbau verbunden. Wir haben eine Serie von Heften zu ursprünglichen Bauweisen wie Lehm, Holz und Ziegel veröffentlicht, die von Bruno Schindler kritisch begleitet wurden. Ich hatte ihn in Aachen über Günther Uhlig kennen gelernt, der einen Film über Selbstbauprojekte gedreht hatte. In dem Film wurde auch ein Projekt von Bruno vorgestellt. Was mich an ihm faszinierte, war, dass er die Selbstbaubewegung historisieren und kritisch reflektieren konnte. Als ich 1983 die ARCH+ als leitender Redakteur übernommen hatte, wurde Bruno Schindler für mich zentral, weil er grundsätzlich kritisch gegenüber der ARCH+ eingestellt war und wir deshalb Themen kontrovers mit ihm diskutieren konnten. Für die ARCH+ hat er Themen jeweils mit einer so genannten schwarzen Doppelseite ein- und ausgeleitet. Später haben wir auch Projekte und Essays von ihm veröffentlicht. Die Zusammenarbeit kulminierte in zwei Ausgaben, die er für ARCH+ zusammenstellte, redigierte und layoutete: ARCH+ 89 Schauplätze der Macht und ARCH+ 96/97 Dekonstruktive Architektur. Die Zusammenarbeit mit Bruno Schindler war eine der lehrreichsten Phasen.

KH: Ihr habt die Ökologiebewegung auch in dem Sinne historisiert, dass Ihr Kontinuitäten seit der NS-Zeit aufgezeigt habt, beispielsweise in ARCH+ 72 Regionales Bauen und in ARCH+ 81 Vom landschaftsgebundenen zum ökologischen Bauen. Wie kam es zu diesen Heften?

NK: Diese Ausgaben gehen auf die intensive Kooperation mit Dieter Hoffmann-Axthelm zurück. Die Themen dieser Ausgaben – eigentlich historisch ‚rechte‘ Themen wie Heimatschutz und landschaftsgebundenes Bauen – haben wir in politischer Absicht aufgegriffen, um sie von links zu besetzen und gleichzeitig die historischen Traditionslinien der Ökopaxbewegung aufzuarbeiten. Diese Themen hatten damals auch eine materielle Basis, weil zu dieser Zeit immer mehr Linke aus den Städten aufs Land zogen und dort versuchten, ihre Lebensvorstellungen zu realisieren, durch Gründung von Landkommunen, biologische Landwirtschaft und so weiter. Im Übrigen sind das Themen, die heute auch von rechts besetzt werden. Diese zweifache Auseinandersetzung mit der Ökologiebewegung, einerseits mit ihren vergessenen Ursprüngen, andererseits mit ihrer Gegenwart, kulminierte 1984 in Heft 78, in dem wir Hugo Kükelhaus als eine gegenwärtige und historische Figur vorstellten. Kükelhaus war einer der Gurus der damaligen Alternativbewegung. Aber er hatte eine Vorgeschichte. In den 1930er-Jahren war er in der konservativen Dorfsiedlung Kaldenberg tätig. Den Krieg überlebte er bei Potsdam und entwickelte dort nach 1945 Anleitungen zum Selbstbau. Danach ging er in die Bundesrepublik und war im Umkreis des katholischen Kirchenbauers Emil Steffann tätig. Wir haben historisch aufgearbeitet, was Kükelhaus von den 1930er- bis in die 1970er-Jahre gemacht hatte. Das hat Furore gemacht. Dieter Hoffmann-Axthelm wurde dafür fast persönlich angegriffen, weil er offengelegt hatte, was Kükelhaus war: ein Chamäleon, das seismographisch auf die Zeitumstände reagierte, braun, schwarz und grün. (…)

Quelle: Nikolaus Kuhnert, Stephan Becker, Kristina Herresthal, Anh-Linh Ngo: „50 Jahre ARCH+: Projekt und Utopie“, in: ARCH+ 229 Am Ende: Architektur / 50 Jahre ARCH+: Projekt und Utopie (Juli 2017), S. 7–19

Baunetzwoche #399

Low Budget Bauen: Große Architektur mit kleinem Budget

Beim Bauen geht es immer ums Geld und fast jeder Bauherr wünscht sich eine günstige Umsetzung seines Baus. Aber was heißt überhaupt Low Budget? Im Kontext von Bauen wird bei diesem Thema schnell mit Quadratmeterpreisen jongliert, die sich häufig bei genauer Betrachtung als Schimäre erweisen. Zum einen werden nicht immer die Kosten nach Abschluss eines Projekts herangezogen, die aber ein genaueres Bild ergeben als erste Kostenschätzungen. Beim Vergleich müssen außerdem Kosten gleicher Art nebeneinander gestellt werden, etwa gleicher Kostengruppen, was – wenn man unterschiedliche Länder betrachtet – kompliziert ist, da die Art der Erhebung unterschiedliche ausfällt. Ein weiteres Problem ist beispielsweise die unterschiedliche Dauerhaftigkeit von Gebäuden. Wenn etwas nur für 10 oder 20 Jahre hält, wie lässt es sich dann mit einem Haus vergleichen, das vielleicht 100 oder mehr Jahre Bestand hat? Also: ein schwieriges Unterfangen von großem Interesse. Um den Fokus zu schärfen, sind in dem Beitrag nur Wohngebäude untersucht worden. Wie kann mal also kostengünstig bauen und gleichzeitig einen räumlichen und gestalterischen Anspruch für die Bewohner geltend machen?

Low Budget Bauen / Baunetzwoche#399 von Kristina Herresthal
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Baunetzwoche #403

Erinnern, Entwerfen / Über das Entwerfen mit Referenzen

Auszug, Office Kersten Geers / David Van Severen über die Verwendung von Referenzen:
„Referenzen schwirren irgendwie in der Luft; aber es ist nicht so, dass wir sagen, lass
uns das Projekt von Architekt X oder Künstler Y nehmen und es genauso machen. Es
ist vielmehr ein präsenter, aber nicht unbedingt bewusst angewendeter Katalog an
Möglichkeiten. Wir sprechen im Büro nicht so viel. Wir schauen uns mögliche Entwürfe
an und testen sie. Dann diskutieren wir, ob wir sie mögen. Aber wir sagen nie
genau, warum wir etwas mögen. Das hat etwas sehr Befreiendes. Diese Dinge sind
sehr nah an der Oberfläche, aber wir machen sie nicht explizit.
Es gibt den Ausdruck „falsche Freunde“: In der Sprache wird er beispielsweise verwendet,
wenn zwei Begriffe sehr ähnlich klingen, aber ganz unterschiedliche Bedeutungen
haben, wie „eventually“ und „eventuellement“. Er steht also für die Idee, dass
etwas ähnlich aussieht, aber etwas ganz anderes ist, und das erlaubt dir, von einem
Punkt zu einem ganz anderen zu springen. Wir glauben, dass die Kulturproduktion
häufig auf falschen Interpretationen beruht. Während man sich etwas aneignet, geschehen
Missverständnisse, und durch diese entsteht etwas Neues. Wir akzeptieren
das, alles ist möglich!“

Erinnern, Entwerfen / Baunetzwoche #403 von Lisa Kristin Kadel & Kristina Herresthal
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Assoziative Reserven

Artikel: Assoziative Reserven Schaffen / Über das improvisierte Entwerfen unter Sparvorgaben von Kristina Herresthal

In: Generalist #4: Sparen
Hg.: Technische Universität Darmstadt
Fachbereich Architektur
Nicolai Verlag, 2011